„Für uns gewissermaßen das Sahnehäubchen“

Moskau. Victorya hat sich einen hohen Service zu vernünftigen Preisen auf die Fahnen geschrieben. Damit der Betreiber großer Distributionszentren im Osten von Moskau diese Mission auch erfüllen kann, hat man sich als Generalunternehmer Jungheinrich ins Boot geholt.

Wenn es um die Lagerung und Auslieferung von Frischeerzeugnissen geht, fällt in Moskau immer wieder ein Name: Victorya. Das Unternehmen mit Sitz am östlichen Stadtrand von Moskau existiert bereits seit 1954. Fast fünfzig Jahre lang gehörte es zu den Obliegenheiten von Victorya, die zentralen Gebiete Moskaus, zu denen auch der Kreml gehört, mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen.

1992 wurde das Unternehmen privatisiert, wobei das Haupttätigkeitsfeld geblieben ist: der Großhandel von Obst und Gemüse – also die Lagerung und Distribution von temperaturempfindlichen Lebensmitteln. „Der Großhandel heute findet auf Basis eines Vertrags mit der Moskauer Stadtregierung statt“, erläutert Roman Ignatenko, Projektleiter bei Victorya in der russischen Hauptstadt. „Zu unserem Auftrag gehört auch die Belieferung von sozialen Einrichtungen in Moskau.“ Darüber hinaus ist Victorya in der Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven sowie in der Lagerung und Vermietung von Lagerflächen aktiv.

Kapazität: 2.000 Paletten am Tag

Der Aufbau des Logistikzentrums bei Victorya ist derzeit noch im Gang. Im Moment ist das erste Terminal in Betrieb. Diese Lagerflächen sind in vier Kühlbereiche eingeteilt, die sich in ihren technischen Spezifikationen unterscheiden. Insgesamt kommt das Unternehmen auf eine Lagerfläche von annähernd 17.250 Quadratmetern und bietet Platz für mehr als 24.500 Paletten.

„Zusammengerechnet sind wir in der Lage, am Tag etwa 2.000 Paletten umzuschlagen!“, sagt Projektleiter Ignatenko nicht ganz ohne Stolz. Zurzeit können hier bis zu 23 Lkw gleichzeitig entladen werden. „Wir haben hier auf dieser Seite 13 Tore, an denen große LKW andocken können“, erläutert der Projektleiter während eines Rundgangs durch das Lager. „Auf der anderen Seite können noch einmal zehn kleinere Lkw entladen werden.“

Stapler und Regale von Jungheinrich

Die einzulagernde Ware wird von den verschiedensten Produzenten, für die Victorya als Großhändler fungiert, angeliefert. Nachdem die Waren vom LKW mit Jungheinrich-Gabelhubwagen Typ ESE 120 bzw. ESE 220 entladen wurden, wird diese kontrolliert und anschließend mit einem Barcode versehen. Auf diesem befinden sich Informationen zum Produkt, wie Gewicht, Größe, oder Ablaufdatum.

Aber auch die Anzahl der Kartons auf einer Palette und der Lagerort sind auch dem Strichcode hinterlegt. Diese Informationen gelangen kabellos zum hauseigenen Warehouse-Management-System (WMS). „Unser WMS existiert schon seit vielen Jahren, wurde aber von unseren IT-Spezialisten immer wieder an die aktuellen Bedürfnisse angepasst“, so Roman Ignatenko weiter.

Einlagerung in vom WMS vorgegebenen Lagerplatz

Nachdem alle notwendigen Informationen über die einzulagernde Ware im Zentralrechner gespeichert worden sind, wird diese mittels Jungheinrich-Gegengewichtsstapler Typ EFG 216 beziehungsweise Jungheinrich-Schubmaststapler Typ 110 ins Lager transportiert. Hier erfolgt die Einlagerung in einem vom WMS vorgegebenen Lagerplatz. „Das Schmalgangsystem und die über 15 Meter hohen Regale von Jungheinrich ermöglichen uns, allein in diesem Distributionszentrum nahezu 25.000 Paletten zu lagern“, berichtet Ignatenko.

Sollen Waren ausgeliefert werden, erhält der Fahrer vom Warehouse-Management-System eine Meldung auf das Display im Stapler. Die Auslieferung erfolgt de facto in umgekehrter Reihenfolge: Es werden entweder ganze Paletten oder einzelne Positionen aus dem Schmalganglager geholt. und in den Warenausgang gebracht. Hier wird die Ware versandfertig gemacht und auf die bereitstehenden Lkw oder die Eisenbahn verladen. Anschließend erfolgt der Transport der Waren an ihren Bestimmungsort.

Sehr hohe Leistungsfähigkeit im Schmalganglager

Dass der Prozess der Ein- und Auslagerung im Schmalganglager von Victorya auch effektiv von Statten geht, dafür sorgen insgesamt sechs Elektro-Kommissionier- und Dreiseitenstapler von Jungheinrich. Bei den Geräten vom Typ EKX 515 k, die im bayerischen Jungheinrich-Werk in Moosburg produziert werden, handelt es sich um Hochregalstapler mit einer Tragkraft von bis zu 1.500 Kilogramm.

„Dieses Fahrzeug erreicht spielend die geforderten Hubhöhen von 15 Metern“, erläutert Alexey Vershynin, Leiter System bei Jungheinrich Russland, „und steht dank der 80-Volt-Drehstromtechnik für eine sehr hohe Leistungsfähigkeit im Schmalganglager.“ Beim EKX 515 k, der auch Kombistapler genannt wird, da der Bediener mit diesem Gerät sowohl stapeln als auch kommissionieren kann, stehe der Mensch im Mittelpunkt, so Vershynin weiter.

Deutliches Mehr an Komfort und Sicherheit

„Der Staplerfahrer erreicht die geräumige Kabine über einen großzügig dimensionierten Einstieg. Zudem bietet sich ihm durch die sehr niedrige Schwenkschubführung und die Freihubgerüste eine hervorragende Sicht auf Fahrbahn und Last.“ Für das Wohlbefinden des Fahrers sorge darüber hinaus ein gefederter, verstell- und klappbarer Komfortsitz, der auf Wunsch mit Heizung und Lendenwirbelstütze ausgestattet werden kann.

Ein deutliches Mehr an Komfort und Sicherheit des EKX 515 k hat auch Roman Ignatenko festgestellt. Hierzu zählt unter anderem ein schalterloses Zweihand-Bedienkonzept Im Mittelpunkt des Arbeitsplatzes am Stapler steht das elektrisch verstellbare Bedienpult. Es bietet als zentrale Steuerungs- und Informationseinheit eine Vielzahl innovativer Leistungsmerkmale und besitzt ein Farbdisplay sowie eine Folientastatur mit Ziffernblock.

Immer als kompetenter Ratgeber an der Seite

„Über einen Zugangscode kann der Bediener individuell angepasste Fahrerprogramme abrufen“, ergänzt Alexej Vershynin. Die schalterlosen Sensoren registrieren die Berührung durch den Bediener und geben diese Informationen an den Bordrechner weiter. „Die Fahr- und Hydrauliksteuerung selbst wird mit der bewährten Daumenbetätigung gesteuert“, so Vershynin weiter.

Jungheinrich wurde von Victorya nicht allein wegen seines „auch in Russland bekannten exzellenten Kundendienst“ (Ignatenko) als Lieferant der Flurförderzeuge ausgewählt, sondern auch als Generalunternehmer für das gesamte Lager. „Es war aus unserer Sicht sehr positiv, gewissermaßen das Sahnehäubchen“, erzählt Victorya-Projektleiter Roman Ignatenko, „dass Jungheinrich in der Lage war, uns eine komplette Lösung zu liefern.“

Victorya strebt weitere Zusammenarbeit an

Zu dieser gehört neben den Gabelstaplern auch die gesamte Regalanlage. „Aus diesem Grund war es einfacher, den gesamten Prozess, das heißt sowohl den Bau als auch Logistik zu kontrollieren und effektiv zu gestalten“, so Ignatenko weiter, „da wir Jungheinrich immer als kompetenter Ratgeber an unserer Seite hatten!“

Eben diese Professionalität passe nach Worten des Projektleiters sehr gut zu der Mission von Victorya in Moskau: Moskaus größtes Logistik-Zentrum auf einem sehr hohen Servicelevel zu vernünftigen Preisen zu betreiben. Aus diesem Grund möchte Voctorya die Kooperation mit Jungheinrich auch bei der Errichtung des zweiten Terminals fortsetzen.

jak – 2012