Auf der Logimat 2018 werden wieder eine Reihe Innovationen und – wie auch immer zu interpretierende – Weltneuheiten zu sehen sein. Da Jungheinrich seine Geheimnisse erst zu Messebeginn lüften möchte, begnügen wir uns an dieser Stelle eher mit Rück- und Ausblicken – und Rekordzahlen.
„Das wird ein aufregendes Jahr für die Intralogistik!“, frohlockt Dr. Lars Brzoska – und man kann heraushören, dass er eigentlich meint: Das wird ein erfolgreiches Jahr für Jungheinrich!
Nun gut, die stolz geschwellte Brust zeigt der Vertriebsvorstand von Jungheinrich zu Recht, wenn er aktuelle Zahlen, Trends und Entwicklungen benennt (Nein, das ist kein Novum – Positives hatte Jungheinrich schon früher zu berichten. Allein die Tonalität ist eine andere geworden.): Blickt man auf die Prognose für das abgelaufene Jahr, dann geht Jungheinrich von einem Auftragseingang von rund 3,5 Milliarden Euro sowie von einem Nettoumsatz von rund 3,4 Milliarden Euro aus – Rekord in der Unternehmensgeschichte. Der Gewinn vor Steuern wird auf 250 bis 260 Millionen Euro taxiert.
Für den Weltmarkt insgesamt wird ein Volumen von 1.395 Tsd. produzierten Einheiten (2017) konstatiert. Dies ist ein Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zu 2016 (1.182 Tsd.) oder von 25 Prozent, wenn man dies wie Brzoska mit dem Jahr 2015 vergleicht (1.100 Tsd.). Der Vergleichswert in den einzelnen Weltregionen – und bleiben wir einmal bei 2015, dann sind die Zahlen noch imposanter – beträgt 26 Prozent für Europa, 14 Prozent für Nordamerika und gar 37 Prozent für Asien.
Über 100.000 Fahrzeuge
Doch zurück zu Jungheinrich. Abseits von den veröffentlichungspflichtigen Daten kann das Hamburger Unternehmen mit noch weiteren Rekordzahlen aufwarten: Erstmals wurden in einem Jahr über 100.000 Fahrzeuge produziert. Der Anbieter von Intralogistiklösungen ist nun mehr in 39 Ländern (im vergangenen Jahr kamen Kolumbien, Ecuador und Peru hinzu) mit insgesamt rund 16.000 Mitarbeitern vertreten.
Und: Jungheinrich verzeichnete eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr den größten Lithium-Ionen-Stapler-Einzelauftrag aller Zeiten. Das Auftrag gebende Unternehmen, das namentlich nicht genannt werden möchte, habe erkannt und glaube daran, „dass wir in der Lage sind, 1.000 Stapler mit Lithium-Ionen-Technologie auszuliefern“, so Brzoska weiter.
Vornehme Zurückhaltung
Stichwort: Lithium-Ionen: Hierzu hält sich der Vorreiter in Sachen Alternative Energiespeicher noch – vornehm – zurück. Doch damit wird es am 13. März 2018 genau um 09:30 Uhr vorbei sein. Dann enthüllt, so war zu hören, Jungheinrich seine Weltpremiere in Sachen Lithium-Ionen-Stapler. Gleiches gilt für eine weitere Neuheit, über die an dieser Stelle noch den Mantel des Schweigens gehüllt werden soll.
Was gesagt werden kann: Auf der Logimat 2018 zeigt das Hamburger Unternehmen beispielsweise seine neue Remote-Bedienung für die Horizontal-Kommissionierer der ECE-Familie namens „Easy Pilot Follow“. Hierbei handelt es sich um eine halbautomatisierte Steuerung, durch die der ECE seinem Bediener automatisch folgt. Dieser trägt dafür eine Bedieneinheit in der Hosentasche oder am Gürtel und kann sich somit voll auf den Pickprozess konzentrieren.
Am Pickplatz zur Stelle
„Der damit verbundene ECE positioniert sich exakt so, dass die Ware direkt an der richtigen Stelle auf der Gabel abgelegt werden kann“, erläutert Gunnar Tons Leiter Produktmanagement bei Jungheinrich. Das Fahrzeug sei stets am Pickplatz zur Stelle, es folgt dem Bediener bei der Vorwärtsbewegung und stoppt positionsgenau – wodurch zeitraubende häufige Auf- und Absteigen sowie die längeren Laufwege vom Pickplatz zum Kommissionierer und zurück entfielen.
Zudem zeigt Jungheinrich auf der Logimat in Stuttgart einen erstmals Ende 2015 vorgestellten Hochregalstapler. Das neue am EKX 516a sei, dass sich dieser nun auch automatisieren lasse. Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Logistiksysteme bei Jungheinrich: „Das Fahrzeug ist nun das neueste Mitglied in der Familie der Fahrerlosen Transportsysteme.“ Es runde damit das Portfolio als automatisierte Lösung für Lageraufgaben mit Hubhöhen von bis zu 13 Metern ab.
Eigenentwicklung aus Norderstedt
Jungheinrich stellt eigenen Angaben zufolge auf der Logimat erstmals ausschließlich Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie aus. Dazu passt auch die Präsentation einer neuen Generation an Hochfrequenz-Ladegeräten Typ SLH 300. Für das schnelle und effektive Laden von Lithium-Ionen-Akkus hat das Hamburger Unternehmen speziell das SLH 300i in seinem Programm. Bei den Ladegeräten handelt es sich um Eigenentwicklungen, die im Jungheinrich-Werk in Norderstedt produziert werden. Nach Worten von Dr. Carsten Harnisch, Gesamtspartenleiter Jungheinrich Energy and Drive Systems, seien die Ladegeräte „integraler Bestandteil der Jungheinrich-Systemlösung“.
Das seien an dieser Stelle nur einige Lösungen aus dem Portfolio, das Jungheinrich auf seinen knapp 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Messehalle 9 der Logimat präsentiert. Mit vor Ort ist dann auch wieder Lars Brzoska, der dann nicht nur sagen wird, dass das Jahr 2018 aus Jungheinrich-Sicht „exzellent begonnen“ habe, sondern, dass das Jahr 2018 ein sehr erfolgreiches für Jungheinrich werden werde.
2018 – jak