Gols. Im Weinkeller des Weingutes Heinrich im Burgenland reift nicht nur ein edler Tropfen heran. Hier sorgen Flurförderzeuge von Jungheinrich – aber auch die Schwerkraft – dafür, dass logistisch alles im grünen Bereich bleibt.
Wenn bei Gernot Heinrich die Ernte eingefahren ist, dann geht es erst richtig los. Denn das Weingut Heinrich, gelegen in Gols in der Nähe des Neusiedler Sees im Burgenland, produziert jährlich etwa 4.000 Hektoliter charaktervollen terroirbetonten Rotwein. Angebaut werden auf den rund 40 Hektar hauptsächlich die Sorten Zweigelt, Blaufränkisch, St. Laurent und Merlot.
Das unterscheidet Gernot Heinrich jedoch nicht zwingend von den umliegenden Winzern. Der Blick hinter die Kulissen offenbart, dass sich Heinrich nicht nur über die sachgemäße Lagerung seiner Weine Gedanken gemacht hat, sondern auch über die Logistik.
„Als wir eines Tages hinter unserem Wohnhaus ein großen Loch ausgehoben haben“, erzählt er heute noch schmunzelnd, „da haben die Nachbarn gedacht, wir bauen uns einen Swimmingpool.“ Jedoch wurden sie mit der Zeit eines Besseren belehrt: Auf dem Weingut Heinrich entstand ein Weinkeller auf drei Ebenen – oder anders ausgedrückt, ein dreigeschossiges Produktions-, Lager- und Logistikzentrum für hervorragende Rotweine.
„In unserem Weinkeller“, so Heinrich weiter, „herrschen die Gesetze der Schwerkraft.“ In der Praxis bedeutet dies, dass die Verarbeitung der Trauben wenn möglich ohne Umpumpen von statten gehen soll, was den Transport der Tanks zwischen den Ebenen erfordert. Um diese logistische Herausforderung zu meistern, hat sich Heinrich für den Einsatz von Jungheinrich-Flurförderzeugen in seinem Weinkeller entschieden.
Von der Lese bis zur Abfüllung
Doch der Reihe nach: Die Trauben werden auf den verschiedenen zum Weingut Heinrich gehörenden Weinbergen geerntet und in Boxen mit einem Fassungsvermögen zwischen 100 und 400 Kilogramm zum Weinkeller transportiert. Hier kommen sie auf ein Sortierband und durchlaufen den Rebler, eine Art „Abbeermaschine“, der schonend dafür sorgt, dass die Trauben auf ein zweites Sortier- bzw. Förderband gelangen. Von diesem fallen sie dann per Schwerkraft in die Tanks.
„Während der darauffolgenden Wochen gären die Beeren“, erzählt Gernot Heinrich, „dann fließt der Wein per Schwerkraft in Holzfässer.“ Damit der edle Tropfen seine Qualität erhält und auch ein wenig Luft bekommt, wird er regelmäßig abgezogen. „Um ein homogenes Produkt zu erhalten“, so Heinrich weiter, „fließt der Wein am Ende von den Fässern wieder in die Tanks und von dort erst in die Flaschen.“ Sind diese abgefüllt, werden sie in Kisten abgepackt, auf Paletten gestapelt und ins Lager verbracht.
Um die gesamte Logistikleistung bewältigen zu können, sind im Weinkeller von Gernot Heinrich verschiedene Gabelstapler der Marke Jungheinrich unterwegs. Elektro-Gegengewichtsstapler vom Typ EFG 220 und EFG 320 sorgen beispielsweise mit für den reibungslosen Ablauf im Lager. Bei diesen Geräten handelt es sich um 48-Volt-Frontstapler. Sie sind mit Jungheinrich-Drehstromtechnik ausgerüstet „und sorgen durch ihre Spitzenwerte beim Beschleunigen, Fahren und Heben für höchste Umschlagleistungen“, erzählt Claus Hurst, Jungheinrich-Fachberater im Burgenland. Was sich insbesondere in Spitzenzeiten bezahlt macht. „Dann sind alle Stapler im Einsatz“, erzählt Heinrich, „gelegentlich müssen wir sogar auf Mietstapler zurückgreifen.“
Das Lastaufnahmemittel der Gegengewichtsstapler ist drehbar gelagert. Dadurch ist der Staplerfahrer in der Lage, die mit den abgeernteten Trauben gefüllten Boxen auf dem Sortierband so zu drehen, dass die Trauben schonend auf dieses Band gelangen. Darüber hinaus verfügen die Geräte über Vertiefungen im Rahmen des Fahrerschutzdaches. Dies ermöglicht es den Fahrern mit ihren Staplern direkt in die Einfahrregale, in denen die kartonierten und palletierten Flaschen auf ihre Auslieferung warten, zu fahren.
Sicher und schnell
„Einfahrregale sind optimal für die Lagerung großer, schwerer Gütermengen bei gleichzeitig geringer Anzahl unterschiedlicher Artikel geeignet“, so Claus Hurst. Jungheinrich-Einfahrregale verfügen über eine offene Bedienungsseite, von denen aus Gabelstapler in das Regal hineinfahren. Diese Gänge werden von hinten nach vorne gefüllt – zusätzliche Bedienungsgänge sind nicht erforderlich.
„Beide Regalsysteme verbinden die Vorteile der Block- mit denen der Regalstapelung und gewähren somit eine kompakte Raumnutzung bei großer Stapelhöhe und Schonung des Lagergutes“, so Hurst weiter. Auf Grund seiner Gesamtbreite von nur 1.120 Millimetern und der Vertiefungen im Rahmen des Fahrerschutzdaches, kann sich der Stapler sicher und schnell in den Gängen des Einfahrregals bewegen. Er ist für Hubhöhen bis über sieben Metern ausgelegt und kann Lasten bis zu 2.000 Kilogramm transportieren.
Auch Sonderbauten im Einsatz
Für die mobilen Tanks, die bis zu 3.000 Kilogramm auf die Wage bringen, sind diese Gegengewichtsstapler jedoch nicht ausgelegt. Da jedoch der Wein, der in diesen Tanks lagert und reift auch gelegentlich wieder per Schwerkraft in andere Tanks fließen soll, müssen diese Tanks zwischen den Ebenen transportiert werden. „Das ist die Aufgabe der Jungheinrich-Sonderbauten“, erläutert Claus Hurst.
Um den Transport in den engen Gängen bis hinein in den Lastenaufzug reibungslos zu gewährleisten, wurden im Jungheinrich-Sonderbauwerk Lüneburg nach Kundenwunsch Elektrohubwagen in Schwerlastausführung produziert. Sie sind mit einem standardmäßigen Antriebsteil ausgerüstet, verfügen jedoch über ein extra für diesen Einsatzfall ausgelegtes Lastteil.
„Funktion und Qualität mehr als erfüllt“
„Sicherlich sind Sonderanfertigungen immer etwas teurer“, sagt Gernot Heinrich, „aber sie sind notwendig und wir wollten sie auch haben!“ Natürlich habe der Preis grundsätzlich auch eine Rolle gespielt, als das Weingut Heinrich vor nunmehr über zehn Jahren die ersten Stapler des Hamburger Flurförderzeugherstellers bestellte.
Jedoch seien Funktion und Qualität wichtiger, als der einfache Preis auf dem Papier, so Heinrich weiter. „Und diese Punkte hat Jungheinrich, neben der sehr guten Ausstattung sowie der ergonomischen Gestaltung der Gabelstapler, mehr als erfüllt.“
jak – 2008